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Hier bieten wir Ihnen weitere Informationen zu jedem Thema, das auf dem Vitroparcours behandelt wird.
Glaskunst
Künstler haben sich schon immer von der Schönheit des Glases verführen lassen. Alte Methoden, neue Techniken und zeitgenössische Experimente haben Kunstschaffende vielfältig angeregt.
Die auf dem Vitroparcours vertretenen Werke veranschaulichen einige der Anwendungen von Glas in der Kunst:
Charles Cottet
Joueur de hockey, 1981, Vitrail au plomb, 153 x 150 cm
Féru de sport, l’artiste a illustré l’élan d’un hockeyeur sur glace. Casque, mentonnière, protections de toutes sortes, canne et glace, tout y est.
La surface sur laquelle évolue le sportif est représentée par du verre blanc laissant apparaître des veines de couleur bleue. Des verres de divers tons de jaune forment une bande horizontale au milieu de l’œuvre. Le corps du joueur est simplifié, découpé en grands morceaux de verre.
Charles Cottet a exécuté un projet précis sur papier. L’artisan verrier Michel Eltschinger, dont l’atelier se trouve à Villars-sur-Glâne, l’a traduit en verre. Les verres, choisis en concertation, sont découpés au diamant par le verrier sur la base des chablons. Ces morceaux de verre sont rassemblés par des baguettes de plomb, dont les intersections sont soudées. Si le plomb constitue l’ossature du vitrail, ces baguettes ont aussi un rôle graphique.
Si l’on connaît bien le vitrail sacré, on oublie que les thèmes profanes ont conquis l’art du vitrail depuis le Moyen Age : scènes de vie quotidienne, de la mythologie, de l’histoire, exemples moraux,… Le vitrail contemporain s’insère aujourd’hui dans tous les espaces, publics ou privés.
Charles Cottet (1924-1987) est né à Bossonnens (FR). Formé aux arts graphiques à l’Ecole des arts et métiers de Fribourg, il travaille quelque temps dans la publicité, enseigne à l’Ecole des arts appliqués de Vevey, et se consacre surtout à la peinture. Ses vitraux ornent des édifices religieux comme civils.
Michel Guével
Blaues Leuchten, 1988, Glasplatte, 250 x 145 cm
Eine abstrakte Komposition in Blautönen, belebt durch das Aufblitzen gelber Akzente. Die Formen der Glasstücke wurden bewusst grob und rau belassen.
Yves Siffer
Stillleben mit Glas-Korb und weissen Rosen, 2006, Acryl hinter Glas, 35.5 x 44.5 cm
Dieses Stillleben zeigt einen mit Gläsern gefüllten Korb, eine Postkarte des Schlosses von Romont, eine Flasche und eine Vase mit weissen Rosen.
Glasobjekte
Pokal mit Griff aus blauem Kobalt und neugotischem Dekor auf körnigem Hintergrund, Frankreich, 1830-1840
Glas wird seit Jahrhunderten im Alltag verwendet. Handwerker haben in der Vergangenheit immer versucht, schöne Glasobjekte herzustellen, auch wenn sie in erster Linie zweckmäßig waren. Die zeitgenössische Produktion in diesem Bereich ist ebenso vielfältig und dynamisch. Künstler und Designer beherrschen dieses besondere Material, und spielen mit seinen Möglichkeiten.
Das Vitromusée und das Vitrocentre Romont bilden das Zentrum für Glaskunst in der Schweiz.
Vitromusée Romont
Das Vitromusée ist ganz der Glaskunst gewidmet. Es bewahrt Sammlungen von Glasmalereien, Gemälden unter Glas, Glasobjekten, grafischen Arbeiten sowie Werkzeuge und Materialien, die mit der Glaskunst in Verbindung stehen. Fragmente von antiken Glasfenstern, Glasmalereien und künstlerischen Glassammlungen sind ebenfalls enthalten. Diese Sammlungen werden in den Ausstellungen des Museums präsentiert.
Skizzen, Modelle und Projektentwürfe zeugen vom künstlerischen Schaffen, das der Herstellung eines Glasfensters vorausgeht. Das Museum bewahrt eine bedeutende Anzahl dieser vorbereitenden Arbeiten auf. Die im Laufe der Jahre von Glasern verwendeten und im Vitromusée zusammengetragenen Werkzeuge sind äußerst selten.
Ankäufe, Vermächtnisse und Schenkungen erweitern die Themenkreise des Vitromusée: Hinterglasmalerei, künstlerisches Glas, geblasenes Glas etc. Das Museum unterstützt das zeitgenössische Schaffen durch den Erwerb neuer Werke und die Organisation von Ausstellungen, welche die Vielfalt des heutigen Glasschaffens aufzeigen. Die Sammlungen werden ständig weiterentwickelt und neue Räume geplant. Die Konzentration all dieser Facetten der Glaskunst an einem Ort ist aussergewöhnlich.
Vitrocentre Romont
Das 1988 gegründete Vitrocentre Romont konzentriert sich auf die Erforschung der Geschichte der Glasmalerei und Hinterglasmalerei sowie auf die Konservierung und Technologie der Glaskunst. Es erstellt Gutachten, berät bei der Konservierung und Restaurierung, entwickelt Bildungsprogramme, stellt Dokumentationen zur Verfügung und beantwortet Fragen zur Glaskunst. Die zahlreichen Publikationen zeugen von der Dynamik der Forschung des Vitrocentre. Seit 2012 ist das Vitrocentre ein assoziiertes Institut der Universität Fribourg.
vitrosearch
vitrosearch.ch ist die Datenbank des Vitrocentre und des Vitromusée Romont. Sammlungen und Werke die zum Schweizer Glas-Kulturerbe gehören, werden nach und nach online gestellt. vitrosearch macht damit die von diesen beiden Institutionen erstellte Dokumentation in einem virtuellen Forschungsraum der Öffentlichkeit zugänglich.
Literaturverzeichnis
U. Bergmann, R. Hasler, Y. Jolidon, A. Kaiser, B. Kurmann-Schwarz, S. Trümpler, Raconte-moi le vitrail… Une introduction basée sur des oeuvres du Vitromusée Romont et de vitraux de la région, Vitromusée Romont, 2006
Nicole Blondel, Le Vitrail – Vocabulaire typologique et technique, Imprimerie Nationale, Paris, 1993
Geneviève Brisac, Le Vitrail, Editions de La Martinière, Paris, 1994
Etienne Chatton, Nouveaux signes du sacré, le vitrail contemporain, Loisirs et pédagogie, Lausanne et Editions Fragnière, Fribourg, 1985
Yves Jolidon et al., Yves Siffer Peintre sous verre Hinterglasmaler, Vitromusée Romont, 2009
Y. Jolidon et F. Ryser, Raconte-moi la peinture sous-verre… Une introduction basée sur des œuvres du Vitromusée Romont, Romont, 2006
Astrid Kaiser et al., Vitraux contemporains de l’arc jurassien, Guides d’art et d’histoire de la Suisse, Berne, 2018
Gérard Pfulg, vitraux modernes Romont et environs, Guides d’art et d’histoire de la Suisse, Berne, 1991
Stefan Trümpler, Vitrail et vitrerie décorative. Aide-mémoire de l’Office fédéral de la protection de la population, Protection des biens culturels, 2004
http://www.idverre.net/encyclo/index.php
https://www.vitrosearch.ch
https://www.vitromusee.ch
https://www.vitrocentre.ch
Geschichte
Obsidian
© Vetropack SA
Dicke Lavaströme, reich am glasbildenden Element Siliziumdioxid, sind der Ursprung des Obsidians. Undurchsichtig oder leicht durchscheinend, variiert seine Farbe von grau bis dunkelgrün, rot bis schwarz. Der Mensch nutzt dieses natürliche Glas seit der Jungsteinzeit, etwa 8000 v. Chr. Obsidian wurde nicht nur zur Herstellung von Waffen oder Schneidewerkzeig verwendet, sondern auch für Schmuck, da er trotz seiner Härte relativ leicht zu schneiden ist.
Ägypter, Griechen und Römer
Halskette aus 152 farbigen Glasscheiben, Ägypten, 30 v. Chr. – 200 n. Chr. © Victoria & Albert Museum, London
Ungefähr um 4000 v. Chr.? Die Forschung ist sich nicht einig über das genaue Datum, an dem der Mensch das Material Glas zähmte.
Plinius der Ältere erzählt die Legende seiner Entdeckung: «Der Überlieferung nach kam ein Schiff mit Salpeterhändlern an Land [am Ufer des Flusses Le Bélis, in Phönizien, dem heutigen Libanon], und als die Händler am Ufer verstreut ihre Mahlzeiten zubereiteten und keine Steine fanden, um ihre Töpfe zu heben, ersetzten sie sie durch Salpeterklumpen aus ihrer Ladung. Als diese in Flammen gesetzt wurden, vermischt mit dem Sand des Ufers, begannen durchsichtige Ströme einer unbekannten Flüssigkeit zu fließen, und so entstand das Glas». (Plinius der Ältere, Naturgeschichte, Buch XXXVI, LXV).
Die ersten handgefertigten Glaswaren wurden bereits um 3000 v. Chr. im Nahen Osten, in Mesopotamien, hergestellt. Zunächst dekorativ (Schmuck, Perlen), wurden sie um 1500 v. Chr. zu Gebrauchsgegenständen, z.B. für die Aufbewahrung von Lebensmitteln. Die Ägypter beherrschten diese von den Pharaonen eingeführte Technik schnell, arbeiteten hauptsächlich mit Glasmasse die in Tonformen gegossen wurde. Da die Öfen sehr hohe Temperaturen erreichten, wurde das Material immer besser verarbeitet.
Im Mittelalter
Rosenfenster der Kathedrale von Lausanne ©LT/Jacques Straesslé
Die Erfindung eines Metallrohrs, der «Glasmacherpfeife», zum Ausblasen der Glasmasse ermöglichte es, schnellere, billigere und größere Glasbehälter mit dünneren Wänden herzustellen.
Farbloses Glas, das durch Zugabe von Mangan zur Glasschmelze gewonnen wird, war bereits im 3. Jahrhundert weit verbreitet. Bereits im frühen Mittelalter wurde Glas für Kirchenfenster verwendet. Das Material Glas hat den doppelten Vorteil, dass es das Gebäude «verschliesst» und gleichzeitig Licht eindringen lässt.
Die ältesten in der Schweiz gefundenen Fragmente von Glasmalereien stammen aus dem 7. bis 8. Jahrhundert. Im Vitromusée sind auch Glasfragmente aus dem 5. Jahrhundert ausgestellt, die in Sion gefunden wurden. Die ältesten vollständig erhaltenen Glasmalereien stammen aus dem 11. bis 12. Jahrhundert. Das Rosenfenster der Kathedrale von Lausanne stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Die grossen Sakralbauten des Mittelalters gaben der Glasmalerei einen starken Impuls: Verzierte Fenster sind ein zentrales Element der Kathedralarchitektur. Gegen Ende des Mittelalters wurden die Fenster heller, man kombinierte farbiges und klares Glas.
Durch die Rotation einer Glaskugel (mit Hilfe der Zentrifugalkraft) werden Glasscheiben hergestellt. Diese werden mit Bleigittern zu einer Fläche zusammengefügt, die groß genug ist, um ein Fenster zu abzudecken. Um 1300 ersetzte Glas die bisher gebräuchlichen Abdeckungen wie Fensterläden, geöltes Tuch oder Pergament, in den Fenstern wohlhabender Häuser und einiger öffentlicher Gebäude. Glas blieb jedoch ein Luxusprodukt.
Am Ende der Antike zeichnete sich das Byzantinische Reich durch die Kunst der Glasherstellung aus. Nach der Eroberung Konstantinopels während des Vierten Kreuzzugs (1204) flohen viele Glasbläser aus der Region und suchten Zuflucht in Venedig. Die Herstellung von Spiegeln entwickelte sich im 15. Jahrhundert in Venedig. Dazu wurden Glasplatten mit einer Legierung aus Quecksilber und Zinn beschichtet. Arbeiter, die Quecksilberdampf ausgesetzt waren, arbeiteten selten länger als 30 Jahre. Die Verwendung dieses Elements wurde erst 1850 verboten. Die venezianischen Spiegel waren für ihre Reinheit und Klarheit bekannt. Die Spiegelmacher und die Glasmacher waren getrennte Berufe. Italien hat das Geheimnis der Herstellung seiner Spiegel lange Zeit bewahrt.
Der Sonnenkönig Ludwig XIV schätzte das Licht, das die Golddekorationen seiner Paläste zum Strahlen brachte. Er unterstützte die Gründung der Königlichen Glasfabrik in Saint-Gobain (Département Aisne, Hauts-de-France) um 1690. Die Werkstätte war inmitten eines Waldes angesiedelt, der den Brennstoff für die Beheizung der Öfen lieferte. Das Glas für den Spiegelsaal von Versailles und die Pyramide des Louvre wurde in derselben Manufaktur hergestellt!
Die Verbreitung von Glas
Pyramide Louvre
Spiegelsaal, Versailles
Im 17. und 18. Jahrhundert verbreitete sich die Verwendung von Glas im Bau und in der Dekoration. Die Entdeckung von Gussglas (eine Masse aus geschmolzenem Glas, die auf einen Tisch gegossen und mit Hilfe einer Metallwalze in eine Glasplatte verwandelt wird) ermöglichte die Produktion in grossem Massstab.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Thomas Edison die Erzeugung von elektrischem Licht mit Hilfe von Glasbirnen. Die Entwicklungen in der Technik, sowie Fortschritte auf den Gebieten der Chemie und der Thermodynamik in dieser Zeit, ermöglichten die Mechanisierung der Glasproduktion.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Produktion durch die neuen Verfahren des kontinuierlichen Walzens und Streckens industrialisiert. 1959 erfand Alastair Pilkington das Float-Verfahren: Am Ofenauslauf wird die Glasschmelze kontinuierlich auf ein Zinnbad gegossen, wo sie ein auf der Oberfläche schwebendes Band bildet. Das Ergebnis ist ein besonders hochwertiges, glattes Glas. Die heutigen Mittel ermöglichen die Herstellung von Glas mit sehr unterschiedlichen Dicken (zwischen 0,4 und 25 mm).
Literaturverzeichnis
Heidi Amrein, Die Anfänge der Glasverarbeitung in der Schweiz, Kunst + Architektur in der Schweiz, 2007.4
Cécile Dumas, L’Egypte, l’autre berceau du verre, Sciences et Avenir, Paris, 17/06/05
Sabine Melchior-Bonnet, Histoire du miroir, Hachette Littératures, 1998
Pascal Richet, L’âge du verre, Découvertes Gallimard techniques, 2000
Etienne Vernaz, Le verre de l’Antiquité à nos jours, conférence Visiatome Fête de la Science, 2011
Glas im Alltag
Glas ist in unseren Leben allgegenwärtig. Wir finden es in vielen Gegenständen; manchmal ist es so diskret, dass wir es gar nicht bemerken. Glas ist die einzige feste mineralische Substanz, die unabhängig von ihrer Grösse und Form ihre Eigenschaften behält.Transparent, hart (nur Diamant kann es zerkratzen), bruchfest, unverderblich, wasserdicht, nicht brennbar und nicht explosiv: Glas ist ein ideales Material für viele Anwendungen, und es gibt sicher noch mehr zu entdecken!
Die Liste der hier aufgeführten Anwendungen ist bei weitem nicht komplett, denn es wird zu recht gesagt: «mit Glas ist alles möglich».
Trinkglas
Das Wort Glas bezieht sich natürlich auf das Material, bezeichnet aber gleichzeitig den aus diesem Material hergestellten Behälter, der zum Trinken verwendet wird. Trotz dieser in vielen Sprachen verbreiteten Doppelbedeutung ist die Verwendung von Glasbehältern erst seit dem 19. Jahrhundert üblich, sowohl bei Tisch als auch zur Konservierung von Lebensmitteln.
Ein Trinkbecher ist ein Glas ohne Stil. Man sagt, dass Stielgläser geschaffen wurden, um zu verhindern dass die ausschenkende Person ein Gift beimischt: Da es üblich ist, Gläser am Stiel zu halten, bleibt der Blick auf die Flüssigkeit ungetrübt und Hände kommen nie in ihre Nähe. Feinschmecker versichern jedoch, dass das Stielglas dazu dient, den Wein bei idealer Temperatur zu geniessen. Form, Fassungsvermögen und Anpassung je nach Verwendung oder Inhalt: Trinkgläser sind vielfältig.
Brillengläser
Eine Brille besteht aus einem Gestell, an dem Korrekturgläser befestigt sind (konvergente Gläser für Alterssichtige und Weitsichtige oder divergente Gläser für Kurzsichtige).
Die Mönche des Mittelalters benutzten den «Lesestein», eine Lupe aus Bergkristall. Alhazen, ein in Basra im heutigen Irak geborener Physiker, legte um das Jahr 1000 die Grundlagen der Optik. In Venedig trug man im 13. Jahrhundert sogenannte «Nietenbrillen» (Brillen ohne Bügel, die man auf der Nase festklemmte). Der Bedarf an Brillen wächst mit der Erfindung des Buchdrucks, und die ersten gefassten Brillengläser erscheinen im 18. Jahrhundert in Paris. Bis ins 19. Jahrhundert wurden runde Gläser getragen; in dieser Zeit erschienen ovale, kleinere und hochwertigere Gläser, und in England wurden das Bifokalglas erfunden.
Die Mode hat den Bereich der Brillen erst Mitte der 1950er Jahre für sich entdeckt. Heute floriert der Markt für Optik, mit Angeboten wie gehärteten, verdünnten, entspiegelten, schmutz- oder kondensationsresistenten Linsen. Heutige Brillengläser bestehen aus organischen Materialien, Siliciumdioxid (z.B. Quarzglas) wird kaum mehr verwendet. Aufgrund neuer Technologien entstehen Brillengläser mit Augmented-Reality Funktionen oder integrierten Kameras.
Spiegel
Ein Spiegel, der ein getreues Abbild wiedergibt – indem er einfallende Lichtwellen in die richtige Richtung reflektiert – muss eine perfekt polierte Oberfläche besitzen: Eine Glasplatte schützt daher die dünne Metallschicht des Spiegels vor Oxidation.
Die ersten Spiegel bestanden aus poliertem Stein, dann aus Metall. Um die Oxidation des Metalls zu verhindern, begann man es mit einer schützenden Schicht Glas zu belegen. Das Metall wurde später durch eine Legierung aus Zinn und Quecksilber ersetzt.
Im Brüder Grimm Märchen «Schneewittchen» ist der Spiegel der Königin unfähig zu lügen: Er ist ein Symbol der Wahrheit. Es ist der Spiegel, der die Königin lehrt, dass Schneewittchen noch lebt und dass ihre Schönheit alles andere übertrifft.
Lewis Carroll schrieb eine Fortsetzung zu den Abenteuern von Alice im Wunderland mit dem Titel «Alice hinter den Spiegeln», in der ein Spiegel in Alices Wohnzimmer mit einer Tür verbunden ist, die in eine andere Welt führt. Alice geht durch den Spiegel in eine andere Welt, in der alles umgekehrt ist: Man muss sehr schnell rennen, um an Ort und Stelle zu bleiben, sich wegbewegen, um ein Objekt zu erreichen, und auch die Zeit steht Kopf.
Glühbirne
Die Hülle der Glühbirne – des gesamten Systems, das aus Energie, Glühfaden und Drähten Licht erzeugt – besteht aus Glas. Ohne dieses Glas käme der erhitzte Glühfaden mit Sauerstoff in Kontakt und würde sofort verbrennen: Das Glas isoliert die gesamte Vorrichtung.
Der umtriebige Ingenieur, geniale Erfinder und Unternehmer Thomas Edison (1847-1931) entdeckte, wie man einen Glühdraht in einer hermetisch abgeschirmten Glasbirne, der die Luft entzogen wird, einschließen und somit elektrisches Licht erzeugen kann. Er ließ seine Erfindung 1879 patentieren
Thomas Edison ist übrigens auch der Erfinder des elektrischen Stuhls!
Fensterglas
Heutige Fensterverglasung besteht meistens aus «Floatglas»: Das flüssige Rohglas wird aus dem Often auf ein Bad aus geschmolzenem Zinn gegossen, auf dessen Oberfläche es ein schwimmendes Band bildet. Das so entstandene Glas extrem glatt und vollkommen flach.
Vor der Verwendung von Glas wurden die Fenster mit Pergament, geöltem Tuch oder seltener auch Glimmer (einem Mineralgestein) verschlossen, um den Lichteinfall zu ermöglichen. Ansonsten wurden die Öffnungen der Häuser durch hölzerne Fensterläden oder Heuballen versperrt.
Aquarium
Bei der Einrichtung eines Aquariums muss eine sehr genaue Volumenberechnung durchgeführt werden, um die Dicke der Glasscheibe aus der das Becken besteht zu bestimmen. Das Wasser übt einen ständigen Druck auf das Glas aus; diese Spannung nimmt mit der Tiefe zu. Die Außenfläche muss auch jeder Beschädigung widerstehen, damit nicht die gesamte Platte bricht. Das Glas muss daher ausreichend dick und fest sein.
Rückspiegel
Der Rückspiegel ist an einem Fahrzeug befestigt und ermöglicht es dem Fahrer, das Geschehen hinter sich zu sehen. Ray Harroun gilt als der erste Fahrer, der 1911 beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis von einem Rückspiegel profitierte; er gewann das Rennen. Das System wurde danach in den Vereinigten Staaten patentiert.
Murmeln
Spielmurmeln sind kleine, feste Glaskugeln. Ihre Mitte ist mit einem oder mehreren farbigen Streifen verziert, die durch das Glas sichtbar sind. Es gibt auch undurchsichtige Glasperlen. Sie können industriell hergestellt werden: Am Ausgang des Ofens schneidet eine Schere den Fluss der Schmelzmasse aus mehreren gemischten Farben; diese kleinen Segmente fallen in bewegliche Zylinder, die sie formen und bis zum Erkalten am Verkleben hindern. Die komplexeren Kugeln werden von Hand gefertigt.
Je nach ihrer Gestaltung aber vor allem ihrer Grösse, die von 1,5 bis 7 cm Durchmesser variieren kann, haben Murmeln unterschiedliche Namen. Diese Namen sind von Land zu Land verschieden. Die grosse Murmel, der «Boulard», ist in jeder Sammlung unverzichtbar, auch wenn sie nur selten zum Spielen verwendet wird.
Das Murmelspiel ist seit 2012 im Inventar des immateriellen Kulturerbes Frankreichs aufgeführt.
Jedes Land, oder sogar jede Region, hat seine eigenen Regeln. Weit verbreitet sind zum Beispiel die Pichenette, die Spitze, die Zange oder der Topf. In Freiburg spielt man Poletz, nicht Murmeln. Dies ist ein Ausdruck in Bolze, dem Dialekt, der in der Unterstadt gesprochen wird, eine charmante Mischung aus Schweizerdeutsch und Französisch.
Kaleidoskop
Ein Kaleidoskop ist eine Vorrichtung bestehend aus einer Röhre, die mehrere Spiegel enthält. Deren Anordnung ermöglicht es, dass in die Röhre eingelegte farbige Glasfragmente in Bewegung verschiedene Muster erzeugen. Die Muster ändern sich mit jeder Bewegung eines Elements des Systems. Auf diese Weise reflektiert das Instrument unendlich viele Farben des frontal einfallenden Lichts. Ein Kaleidoskop kann verschiedene Formen annehmen, vom handgehaltenen Spielzeug bis zur großformatigen Installation.
Es war der schottische Physiker David Brewster, der 1816 das Kaleidoskop erfand, als er Experimente zur Polarisation von Lichtschwingungen durchführte. Er nannte es ein «wissenschaftliches Spielzeug».
Aus einer bestimmten Anzahl von Elementen, die in einem geschlossenen Raum platziert werden, eröffnet sich im Kaleidoskop eine unendliche oder unbestimmte Anzahl von Kombinationen: Es inspirierte Schriftsteller und Philosophen, unter anderem als Symbol für den Akt der Schöpfung.
Im Griechischen bedeutet kalos schön, eidos Erscheinung und skopeinanschauen. Das Kaleidoskop erzeugt schöne Bilder zum Anschauen! Es wird manchmal behauptet, dass geometrische Formen eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter haben.
Bildlich gesprochen ist ein Kaleidoskop eine schnelle Abfolge verschiedener Wahrnehmungen oder Eindrücke. Der Begriff wird daher auch häufig als Namensgebung verwendet, z.B. für kreative Unternehmen oder als Songtitel.
Teleskop
Das Teleskop ist ein optisches Instrument für astronomische Beobachtungen. Das Bild entsteht durch Brechung (Reflexion) durch eine in das Glas geschnittene Linse (oder eine Kombination von Linsen).
Mit dem Teleskop kann man ferne Objekte verfolgen, die sich langsam bewegen. Zusätzlich zum Objektiv umfasst das Fernrohr ein Okular, eine Art raffinierte Lupe. Das erste Teleskop wurde 1608 in Holland entworfen. Es wird vermutet, dass frühe Fernrohrlinsen bereits um 1590 in Gebrauch waren.
Mikroskop
Das Mikroskop ist ein Instrument zur Beobachtung von Objekten, die mit dem blossen Auge nicht sichtbar sind. Es besteht aus einem Rohr, das mit einem Linsensystem ausgestattet ist und auf ein beleuchtetes, transparent erscheinendes Objekt gerichtet wird. Das Objektiv und das Okular eines Mikroskops sind hochwertige optische Gläser. Im 16. Jahrhundert schuf ein niederländischer Brillenhersteller das erste Mikroskop, indem er zwei Brillengläser in Schieberohren übereinanderlegte. Das Mikroskop ermöglichte es Pasteur, die Mikroben zu beobachteten, die für ansteckende Krankheiten verantwortlich sind, und Flemming entdeckte das erste Antibiotikum.
Mobiltelefon
Celui qui a déjà laissé violemment tomber son téléphone portable l’a expérimenté : l’écran est constitué de verre, d’une légère coloration bleue. Le verre est le constituant de la plaque du moniteur de tous les écrans tactiles, quelle que soit la technologie utilisée.
Schmuck
Flammglas, Muranoglas, thermogeformtes, emailliertes, sandgestrahltes, gegossenes und geblasenes Glas: Glas in all seinen vielfältigen Formen wird zu Perlen, Halsketten, Armbändern, Ringen, Anhängern, Ohrringen oder Anhängern verarbeitet.
Solarenergie
Photovolatische Solarmodule absorbieren Sonnenlicht und wandeln es direkt in elektrische Energie um. Silikonbasierte Solarzellen werden auf einen Aluminiumrahmen montiert und mit Glas abgedeckt (in der Regel wird gehärtetes Glas verwendet). Das Glas schützt das System vor aggressiven atmosphärischen Bedingungen und gewährleistet eine optimale Lichtdurchlässigkeit. Eine photovoltaische Zelle ist ein elektronisches Bauelement, das bei Lichteinwirkung durch den photovoltaischen Effekt Strom erzeugt (Quelle: Wikipedia).
Thermometer
Ein Gerät zur Bestimmung und Anzeige der Temperatur. Ein Ausdehnungsthermometer basiert auf der Messung der thermischen Ausdehnung oder Kontraktion einer in einem skalierten Glaskolben enthaltenen Substanz. Es wird unter anderem in der Medizin, Meteorologie, Küche und Industrie eingesetzt.
Das Thermometer wurde im 16. und 17. Jahrhundert entwickelt. Es war Galileo, der als erster feststellte, dass sich die Luft je nach Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht. Einige Jahre später erschienen Thermometer mit Flüssigkeiten wie Wasser, Alkohol und später Quecksilber. Da letzteres ein giftiges Element ist, wird es heute in der Regel durch organische Flüssigkeiten ersetzt.
Glasauge
Krankheit, Trauma (wie z.B. eine Stichwunde), Verätzung oder chronische Entzündung können die vollständige oder teilweise Entfernung eines Auges erfordern. Eine Augenprothese – ein «Glasauge» – – füllt die leere Augenhöhle aus und sorgt für Ästhetik und Komfort.
Ein Okularist, ein Glasbläser mit gründlichen Kenntnissen der Anatomie, führt diese Präzisionsarbeit von Hand und nach Mass durch: Er gibt die Form und Farbe des Weiss des Auges, der Blutgefäße und die Farbe der Iris wieder. Die Prothese wird an den Augenhöhlenmuskel angepasst. Tränen und Staub können sie mit der Zeit abnutzen.
Man weiss dass Augen aus Edelsteinen bereits auf die Gesichter der Toten im alten Ägypten gelegt wurden. Mit Amboise Paré erscheinen im 16. Jahrhundert die ersten Prothesen, teuer und schwer. Um 1600 waren Glasaugen bereits verbreitet, denn sie erscheinen in Shakespeares King Lear («Get thee glass eyes»). Heute werden auch Polymerprothesen hergestellt.
Laborgeräte
Chemiker und Biologen verwenden ihren Labors viele Geräte, Instrumente und Gefässe aus Glas für Experimente. Dies wird als «Glasgerät» bezeichnet – manchmal auch als Sammelbegriff für Laborgeräte, die nicht immer aus Glas bestehen. Die Behälter müssen unter anderem Hitze, Aufprall, aggressiver Wirkung der verwendeten Materialien, oder Strahlung widerstehen. Glas ist eines der Materialien, das diese Kriterien am besten erfüllt. Gewöhnliches Glas (Kalk-Natron-Glas) wird für einige Instrumente verwendet; Borosilikatglas ist am bedeutendsten denn es widersteht höheren Temperaturen und ist widerstandsfähiger gegen thermische und mechanische Einwirkung, es wird besonders für Versuchsanordnungen verwendet. Große Versuchslabors haben ihre eigenen Glasbläser, die die von den Wissenschaftlern benötigten Objekte entwerfen und herstellen.
Tropftrichter, Pipette, Becherglas, Kristallisierschale, Trichter, Erlenmeyerkolben, Kugelkühler, Reagenzglas, Abdampfschale, Messkolben, Ampulle, Bürette, Schliffstopfen, Petrischale, Retorte, Exsikkator, Zentrifugenglas: Die Einsatzmöglichkeiten von Glas in Laboratorien sind unendlich.
Glasfaser
Bei Glasfaser handelt es sich um einen lange dünnen Fäden aus Glas, die bei der Herstellung aus einer Glasschmelze gezogen und zu verschiedenen Endprodukten weiterverarbeitet werden. Glasfasern sind alterungs- und witterungsbeständig, chemisch resistent, leicht und unbrennbar. Ihre Eigenschaft als Lichtleiter wird für viele technische Anwendungen, insbesondere in der Datenübertragung, genutzt. Als Baustoff werden sie hauptsächlich zur Verstärkung von Beton oder Polymer verwendet, haben aber auch viele andere Anwendungen im täglichen Leben: Isolierung (Glaswolle), Optik (Endoskopie, Telekommunikation), Transport (Flugzeuge, Hochgeschwindigkeitszüge, Stoßstangen), Elektrizität und Elektronik, Sport (Skier, Sportstöcke).
Die Glaswolle ist eine aus Agglomeration von Glasfasern gewonnene Mineralwolle von weicher Konsistenz. Sie hat aussergewöhnliche wärme- und schalldämmende Eigenschaften, ist feuerbeständig und wird daher oft zum Brandschutz eingesetzt. Das Unternehmen Isover de Lucens (Teil der Saint-Gobain-Gruppe) produziert jährlich mehr als 30.000 Tonnen Glaswolle und ist damit führend in diesem Material.
Es ist möglich, richtige Textilien aus Glasfasern herzustellen. Die ersten wurden auf der Ausstellung der Produkte der französischen Industrie im Jahre 1844 präsentiert!
Lichtwellenleiter
Lichtwellenleiter sind konfektionierte Kabel und Leitungen zur Übertragung von Licht, deren lichtführender Kern aus Glas oder Kunststoff (polymere optische Faser) besteht. Der Kern ist von einem mehrschichtigen Schutzmantel umgeben. Die Signalübertragung wird durch die Intensität der Ausbreitung und Länge des Lichtweges bestimmt. Glasfasern werden hauptsächlich für die Übertragung von digitalen Daten verwendet, da sie einen schnelleren Informationsfluss ermöglichen und daher eine enorme Menge an Informationen über sehr große Entfernungen übertragen. Glasfasern sind unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen und extrem stabil.
Das Prinzip der optischen Leitung geht auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als sich Wissenschaftler und Techniker weltweit die Möglichkeiten, Lichtsignale durch verschiedene Medien zu übertragen, erforschten. Ab 1950 wurde das Glasfasermikroskop zur Übertragung von Bildern im Bereich der Medizin verwendet. Im Jahr 1970 entwickelte die amerikanische Firma Corning Glass Works einen Lichtwellenleiter der für die Telekommunikation verwendbar war und revolutionierte damit den Bereich. Bereits 1977 wurde das Zentrum von Chicago mit einem optischen Telefonkommunikationssystem ausgestattet.
Lichtwellenleiter werden auch für medizinische Bildgebung, zur Beleuchtung und als thermische Sensoren verwendet.
Glas im Weltraum
Glas ist eines der wichtigsten Materialien für die Luft- und Raumfahrt. Cockpitfenster für Flugzeuge und Hubschrauber sollen Pilot und Passagiere schützen, gleichzeitig möglichst aerodynamisch sein und eine ungehinderte Sicht ermöglichen. Das Glasunternehmen Saint-Gobain ist der Lieferant des Airbus A380 und A350.
Glas wird auch für bestimmte feuerfeste Komponenten (Fasern) und für die Gehäuse von Messgeräten verwendet.
Panzerglas
Panzerglas ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für ein spezielles Verbund-Sicherheitsglas. Es besteht aus zwei oder mehr Flachglasscheiben, die durch Zwischenschichten aus reissfester und zähelastischer Kunststofffolie miteinander verbunden sind.
Verbund-Sicherheitsglas ist konzipiert um Schlag-, Beschuss- und Sprengauswirkungen zu wiederstehen und wird deshalb zum Schutz vor Vandalismus, Einbrüchen oder Explosionen eingesetzt. Panzerglas ist durchschlaghemmend, es reagiert z.B. auf explosive Einwirkungen ohne zu zersplittern und mindert somit die Verletzungsgefahr.
Pazerglas ist nicht zu verwechseln mit PanzerGlass, ein eingetragenes Warenzeichen einer speziell gehärteten, ultraklaren, kratzfesten, sehr dünnen, öl- und fettabweisenden Glasschutzfolie für Bildschirme, die u.a. Fingerabdrücke verhindert.
Plexiglas
Plexiglas ist ein umgangssprachlich verbreiteter Markenname für Acrylglas, ein polymerer, harter, transparenter und unzerbrechlicher Kunststoff. Dieser wurde 1902 von einem deutschen Chemiker entdeckt; der Name Plexiglas wurde 1933 als Marke registriert.
Plexiglas kann in viele Farben und Formen hergestellt werden. Es wird manchmal als Ersatz für Sicherheitsglas verwendet, da es neben seinen Eigenschaften als Lichtleiter ein geringes Gewicht, niedrige Kosten und eine hohe Kratzfestigkeit aufweist. Selbst bei großer Dicke behält es seine Transparenz bei und vergilbt nicht. Im Freien platziert neigt das Material jedoch dazu, zu verhärten und zu reissen.
Seine Verwendungen sind vielfältig: die Luftfahrtindustrie (Nasen amerikanischer Bomber, Bullaugen), Linsen von U-Boot-Periskopen, Helme von Apollo-Astronauten, medizinische Prothesen, Computerindustrie, Telekommunikation (Glasfaseroptik), Vitrinen, verschiedene Gegenstände.
Im Bereich der Kunst wird es seit dem Aufkommen der Pop Art in den 1960er Jahren häufig als Teil von Installationen sowie für Designmöbel verwendet.
Der aktuelle Stand der Forschung weist darauf hin, dass Polycarbonat (das z.B. schon für CDs oder Solaranlagen eingesetzt wird) noch interessantere Eigenschaften als Plexiglas hat: Neben seiner Härte und Widerstandsfähigkeit ist es sehr formbar.
Radioaktive Abfälle und Glas
Gewisse Gläser (die Borosilikate: Silizium, Bor und Aluminium) können mehrere tausend Jahre lang intakt bleiben. Darüber hinaus haben sie die Fähigkeit, Strahlung zu absorbieren. Glas ist eine sogenanntes amorphes Material (eine Substanz, deren Moleküle oder Atome keine kristallinen Strukturen, sondern unregelmässige Muster bilden). Wenn radioaktives Material zerfällt, werden die Atome im Glas ungeordnet, aber da das Glas von vornherein nicht geordnet ist, gibt es praktisch keinen Unterschied: Es bleibt ungeordnet!
Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Borosilikatglas zur Lagerung empfindlicher Materialien, wie z.B. die Abfallprodukte der Kernspaltung. Dies wird als «Verglasung» von radioaktiven Abfällen bezeichnet: Das flüssige radioaktive Material wird und mit Glaspartikeln und in einem Ofen zu einem festen Glasblock verschmolzen. Diese in Edelstahlbehälter abgefüllten Glasblöcke nennt man «Glaskokillen». Dieses Verfahren verbreitet sich auch in der Schweiz: In Würenlingen (AG) werden schwach radioaktive Abfälle bereits in einer Glasmasse gelagert, die verbrannt, eingeschmolzen und anschliessend verfestigt wird.
High-Tech Glas
Einige Beispiele für die Verwendung von Glas:
In der Optik: Behandlung zur Entspiegelung von Brillengläsern oder Museumsglas, Härtungsbelag für Linsen.
Hausbau und Raumgestaltung: Kratzfeste Arbeitsplatten oder Ablageflächen in Küche oder Badezimmer, Beleuchtung, Türen, Geländer, Treppen, Säulen, Dusch- und Saunawände, Pergolen, Dächer, Wintergärten, Gewächshäuser, Bildschirme, Möbel, Böden, Fassaden, Trennwände.
Photonik: Zweig der Physik, der die Grundlagen und Anwendungen der Erzeugung, Übertragung, Verarbeitung oder Umwandlung von optischen Signalen (Photonen) untersucht.
Industrie
Glasunternehmen in der Schweiz
Bis ins 15. Jahrhundert wurden Glasobjekte aus dem Schwarzwald oder aus Murano importiert. Danach entstanden in der Schweiz die ersten Glashütten. Diese Glasmacher stellten Glas für den täglichen Gebrauch her und siedelten sich in bewaldeten Gebieten an, wo Holz als Brennstoff für die Schmelzöfen vorhanden war. Ausgewanderte Handwerker brachten die entsprechenden Techniken aus Deutschland oder Italien mit. Im 18. Jahrhundert wurden in der Schweiz die ersten Glasfabriken gegründet. Die älteren, kleineren Manufakturen in bewaldeten Gegenden waren mit hohen Transportkosten konfrontiert, um ihre Waren an breitere Märkte zu verkaufen. Sie konnten nicht mit den neueren Betrieben in der Nähe von Eisenbahnen oder Häfen konkurrieren, wo Kohle als Brennstoff angeliefert und die Fertigprodukte direkt abtransportiert wurden. Das Holz wurde zunehmend knapp, der lokale Sand war von schlechter Qualität, und die Waldglashütten wurden schliesslich durch die überlegene Konkurrenz verdrängt.
Im 19. Jahrhundert entstanden Hohlglasfabriken. Die Glasfabrik von Moutier, der einzige Hersteller von Scheibenglas, wurde 1840 gegründet. Die Produktion wurde 2017 eingestellt. Die erste halbautomatische Flaschenblasmaschine stammt aus dem Jahr 1859. Mit Gas beheizte Schachtöfen wurden ab 1870 in Betrieb genommen. In den 1950er Jahren gab es in der Schweiz 5 Hohlglasfabriken: 1’500 Mitarbeiter produzierten jährlich 25’000 Tonnen Glas; das Land musste noch 6’000 Tonnen importieren. Die Firma Vetropack entstand 1966 aus dem Zusammenschluss mehrerer Werke und wurde zum einzigen Hersteller von Verpackungsglas in der Schweiz.
Heute stellt die Mehrheit der Glasfabriken in der Schweiz kein eigenes Glas her, sondern verarbeitet importiertes Glas (Floatglas): Es wird beschichtet, geformt, geschnitten, zusammengesetzt etc.
Die Glashütte von Semsales
Glashütte von Semsales, 1900, © Mines de charbon de Semsales
Im Dorf Progens (FR) hat die Nähe der Kohlebergwerke von St. Martin im Jahr 1776 Einwanderer aus dem Schwarzwald dazu bewogen, eine Glashütte zu gründen: Die Société des Mines et Verrerie de Semsales. Bei ihrer Gründung war sie die erste Glasfabrik der Schweiz. Im 19. Jahrhundert war das Unternehmen unter der Leitung des Franzosen Jean-Baptiste Bremond voll in Betrieb (man erzählt, dass er als persönlicher Sekretär Ludwigs des XVI. vor der Revolution zunächst nach England und dann in die Schweiz fliehen musste). Die Glasfabrik stellte zu dieser Zeit Fensterglas und Flaschen in verschiedenen Formen, Grössen und Farben her. Um 1850 produzierte die Glashütte rund 1 Million Flaschen pro Jahr, um 1900 waren es bereits 3 Millionen. Der damalige Direktor Théodore Quennec liess 1882 einen neuen Ofen patentieren, der die Produktion verdreifachte.
Der Brennstoff kam aus den Minen und Torfmooren von Crêt. In den ersten Jahren beschäftigte das Werk rund 300 Personen in der Produktion und Förderung von Kohle. Viele Bauern in der Region verdienten damit ein Nebeneinkommen. Die Arbeit begann bereits im Alter von 13 Jahren, die Frauen wurden in der Sortierung und Reinigung beschäftigt. Zum Zeitpunkt der Schließung waren noch 150 Arbeiter angestellt. Nach der Ankunft der Eisenbahn wurde Kohle aus Frankreich und Deutschland importiert, wo sie billiger und von besserer Qualität war.
Im Jahr 1913 wurde das Unternehmen von der konkurrierenden Glasfabrik in Saint-Prex gekauft und stellte 1914 seine Tätigkeit in Progens ein. Es scheint dass die damaligen politischen Kräfte, die der Industrialisierung der Region wenig Aufmerksamkeit schenkten, keine Unterstützung für das Unternehmen zeigten, obwohl es der wichtigste Arbeitgeber im Kanton war.
Wenige Jahre vor seinem Tod richtete der Künstler Jean Tinguely sein Atelier in den Lager- und Hallenräumen der ehemaligen Glashütte ein.
Glas Trösch
Glas Trösch verarbeitet seit über 100 Jahren den transparenten Werkstoff Glas – mit grosser Kompetenz und detailliertem Know-how über die Herstellung, Veredelung und Verarbeitung von Glas.
Die Unternehmensgruppe ist in den Bereichen Glasherstellung, Glasbeschichtung, Glasverarbeitung Exterieur und Interieur, Automotive und Technisches Glas tätig. Die Glas Trösch Gruppe beschäftigt rund 5000 Mitarbeitende in 60 Betrieben in Europa und Übersee. Davon arbeiten 1600 Personen in der Schweiz.
Glas Trösch ist heute das grösste Glas herstellende und verarbeitende Familienunternehmen Europas.
Die Saint-Gobain Gruppe
Die Unternehmen der Gruppe Saint-Gobain entwickeln, produzieren und vertreiben Materialien für Bau, Transport, Infrastruktur und industrielle Anwendungen. 190’000 Mitarbeiter arbeiten in den Niederlassungen des Konzerns in 64 Ländern: Saint-Gobain gehört zu den 50 größten Industrieunternehmen der Welt. Saint-Gobain expandiert seit 1937 in der Schweiz. Heute gehört die Schweiz mit mehr als 2’000 Mitarbeitern zu den 10 wichtigsten Ländern des Konzerns.
Die «Manufacture Royale des Glaces de Miroirs» (Königliche Manufaktur für Spiegelglas) wurde vor 350 Jahren während der Herrschaft Ludwigs des XIV. gegründet. Sie richtete ihre Hauptproduktionsstätte in einem Dorf im Norden Frankreichs ein und nahm dessen Namen an: Saint-Gobain. Das Unternehmen florierte schnell. Im 19. Jahrhundert kam ein Chemie-Zweig zu den Aktivitäten des Unternehmens hinzu und es begann seine internationale Expansion. Zu dieser Zeit entwickelte sich Glas zu einem verbreiteten Bestandteil grosser öffentlicher Bauten: Bahnhöfe, Gewächshäuser, Kaufhäuser, Ausstellungshallen.
Die Saint-Gobain Gruppe stellt derzeit alle Arten von Glasprodukten her. Sie verfügt über acht Forschungszentren für alle ihre Tätigkeitsbereiche: Ein Viertel der heute hergestellten Produkte gab es vor fünf Jahren noch nicht!
Isover
Saint-Gobain ISOVER AG ist der erste Hersteller von Dämmstoffen aus Glaswolle in der Schweiz. Die Firma mit Sitz und Produktion im Waadtländer Lucens gehört mit über 170 Mitarbeitenden zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Seit der Gründung der Firma, im Jahr 1937, setzt sie sich für die kontinuierliche Weiterentwicklung von Dämmstoffen ein und legt dabei einen grossen Fokus auf die Nachhaltigkeit. ISOVER Produkte sind oft zentrale Elemente von energetischen Sanierungen oder Neubauten und bestehen zu 80% aus rezykliertem Altglas. www.isover.ch
Vetrotech Saint-Gobain International AG
Die Gründer von Vetrotech sind Nachkommen der Firma Giesbrecht Glas, die 1884 vom Glasmacher Norbert Giesbrecht in Bern gegründet wurde. Aus dem Familienunternehmen entwickelte sich im Laufe der Generationen die Giesbrecht AG, das führende Verglasungsunternehmen der Schweiz, dann Vetrotech, bevor die Firma 1995 von der Saint-Gobain-Gruppe übernommen wurde.
Für Vetrotech steht Sicherheit an erster Stelle: Dem Menschen soll unfehlbare Sicherheit gewährleistet wrerden, wo immer er sich befindet. Deshalb hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Brandschutz- und Hochsicherheitsglas spezialisiert. Dank einer breiten Auswahl an feuerhemmenden, schlagfesten, angriffsfesten, kugelsicheren, und sprengwirkungshemmenden Produkten bietet Vetrotech innovative Lösungen für die anspruchsvollsten Anwendungen.
Erie-Electroverre SA ThermoFisher Scientific
L’usine en 1935, © Erie-Electroverre SA Thermofisher Scientific
Der erste elektrische Glasofen wurde 1935 in Romont in der Fabrik entwickelt, die damals Electroverre Romont SA hieß, aus der 1983 Erie Electroverre und dann Erie-Electroverre ThermoFisher Scientific hervorging. Das Werk verfügt heute über einen Ofen, der 200 Tonnen geschmolzenes Glas fassen kann, und seine vertikalen Streckmaschinen produzieren extra dünne (0,6 bis 6 mm dicke), extra-weisse Glasscheiben. Die verarbeiteten Produkte werden in den Bereichen Medizin (Laboratorien), Industrie, Fotografie, Uhrmacherei und Elektronik eingesetzt.
Kowalski SA
Das Familienunternehmen Kowalski Verre ist seit 1950 in Romont tätig und spezialisiert sich auf Glas für Bau- und Einrichtungszwecke. Duschabtrennungen, Türen, Absperrungen, Böden, Dächer, Küchen, Dekorationsglas, Isolierglas, Verglasung mit integrierten Jalousien: Die rund zwanzig Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten für Architekten sowie Privatpersonen.
Louis Kowalski, Nachfahre einer Familie von Spiegelmachern polnischer Herkunft, begann seine Karriere bei Electroverre in Romont. Mit seiner Frau gründete er 1950 «Louis Kowalski – Vitrerie et miroiterie». Auch seine Söhne Michel und Roland haben dort ihre Ausbildung absolviert. Das Unternehmen wurde 1966 in die «Manufacture de verres et glaces Kowalski SA» umgewandelt. Zehn Jahre später wurde eine erste Fabrik gebaut, die 1981 erweitert wurde um Platz für eine neue Isolierglasproduktion zu schaffen. 1989 übernahmen Roland und Danièle Kowalski die Leitung von Kowalski Verre, seit 1995 gemeinsam mit zwei ihrer Kinder.
Schweizerischer Flachglasverband (SFV)
Der Verband ist die einzige gesamtschweizerische Interessenvertretung der Flachglasbranche. Er vereinigt unterschiedlich grosse Betriebe, von Handwerkern bis zur Grossindustrie.
Der Verband vertritt die technischen und fachlichen Interessen der Mitglieder gegenüber Behörden sowie anderen Berufs- und Wirtschaftsverbänden. Er befasst sich mit Fragen der Berufsbildung, der Arbeitgeberpolitik, der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz, und organisiert den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern.
Glaser entwerfen, bearbeiten, montieren und warten Glas in der Architektur, für Wärme- und Schalldämmung, Brandschutz, Statik, Ästhetik, Innenarchitektur, Fassaden, Rahmen, etc.
Die Grundausbildung für Glaser/Glaserinnen dauert 4 Jahre und endet mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Die Lehrlinge arbeiten vier Tage in der Woche im Betrieb und besuchen am fünften Tag die Berufsschule. Nach Abschluss der Fachausbildung sind Weiterbildungen zum Werkstatt- und Montageleiter oder Glasprojektleiter möglich, sowie die Fachprüfung zum eidgenössisch diplomierten Glasermeister.
Glasherstellung
Es gibt viele verschiedene Techniken und Verfahren zur Produktion und Bearbeitung von Glas.
Glas hat je nach Temperatur sehr unterschiedliche Viskositätszustände (= Zähflüssigkeit: je höher die Viskosität desto dickflüssiger, je niedriger desto dünnflüssiger). Bei 1500° hat Glas eine Viskosität, die der von Honig ähnlich ist, aber es ist nie ganz flüssig. Wenn das Glas etwas abgekühlt ist, wird es wieder plastisch und lässt sich formen. Schliesslich wird das Material fest und starr. Diese Eigenschaft ist für die Glasbearbeitung sehr nützlich.
Die Glasproduktion
Glasbläserei
Glasbearbeitung, Thomas Blank, Glaskünstler, (c) Pascal Gertschen, Fribourg Region
Die Glasbläserei ist eine sehr alte Technik. Beim Glasblasen entstehen hohle oder flache Volumen. Der Glasmacher nimmt einen Teil der geschmolzenen Masse (der Tropfen) mit einem hohlen Rohr – der sogenannten Glasmacherpfeife – und wälzt das das Glas zuerst hin und her, um ihm eine grobe Form zu geben («Marbeln»). Dann bläst er in das Mundstück des 1.2 – 1.6 Meter langen Rohrs, dadurch führt er Luft in Masse ein, um ein Vakuum zu erzeugen. Das Objekt wird mit verschiedenen Metall- oder Holzwerkzeugen geformt, um die Form zu runden oder zu strecken. Durch wiederholtes Erhitzen im Ofen (um das Glas in einem zähflüssigen, formbaren Zustand zu halten), Blasen und Marbeln wird das Glas bearbeitet, bis seine endgültige Form erreicht ist. Das fertige Stück wird langsam abgekühlt.
Um Flachglas herzustellen, schneidet der Glasmacher die entstandene zylindrische Blase in Längsrichtung, um sie zu öffnen. Dieser offene Zylinder wird im erhitzten (zähflüssigen) Zustand zu einer flachen Glasscheibe ausgerollt. Der Glasmacher kann auch eine runde Scheibe herstellen: er bläst eine Blase und öffnet sie an einem Ende. Durch eine sehr schnelle Drehbewegung des Stabes flacht er diese Blase ab, um sie in eine flache Glasscheibe zu verwandeln.
Das Blasen wird auch heute noch von Handwerkern praktiziert. In der Industrie hat sich die Technik des Pressglases seit dem 19. Jahrhundert bewährt um Glas für den Massenmarkt herzustellen. Ein Glasmacher füllt die Masse des flüssigen Glases in eine beheizte Form, ein anderer Arbeiter betätigt einen Kolben, um das Glas in die Form zu pressen.
Der Art Déco Schmuck- und Glaskünstler René Lalique (1860-1945) hat dieses Verfahren perfektioniert und verfeinert. In Nyon erfand der Architekt Gustave Falconnier (1845-1913) einen mundgeblasenen Glasbaustein. Diese Erfindung eroberte Europa und die Vereinigten Staaten, und berühmte Architekten – z.B. Auguste Perret, Stephen Sauvestre, Le Corbusier – verwendeten sie in ihren Bauten.
Das folgende Video zeigt den Herstellungsprozess von Pressglas: https://www.youtube.com/watch?v=77EUuA8qKi0
Gezogenes Glas
In der Glasindustrie ist die Herstellung von gezogenem Glas verbreitet: Die heisse Masse wird kontinuierlich, horizontal oder vertikal gestreckt. In Romont produziert die Firma ThermoFisher gezogenes Glas von 7m Höhe mit einer Dicke von nur 1mm!
Floatglas
Im Floatglasverfahren fliesst die Glasschmelze kontinuierlich aus dem Durchlaufofen über ein Bad aus flüssigem Zinn. Da Glas leichter ist als Zinn, schwimmt es auf der Oberfläche und bildet einen glatten, gleichmässigen Film.
Das Glas wird langsam abgekühlt und am kühleren Ende das Bandes entnommen. Seine natürliche Stärke beträgt 6 mm. Durch Beschleunigung oder Verlangsamung des Glasflusses kann die Stärke des Glases verändert werden; bei einem 4mm Glas wird geschätzt, dass das Glas im Schritttempo fliessen sollte. Die Stärke des so produzierten Glases liegt üblicherweise zwischen den weltweiten Standardstärken 2 und 24 mm, Glasstärken ab nur 0.4 mm sind aber möglich.
Das Glas kommt mit keinem anderen Material in Berührung: seine Reinheit und Qualität ist daher ausgezeichnet. Die Oberfläche des geschmolzenen Zinns ist völlig glatt, so dass das Glas vollkommen eben ist.
H. Bessemer entdeckte dieses Prinzip im 19. Jahrhundert; das Verfahren wurde von A. Pilkington in den 1950er Jahren nach langen Experimenten auf Glas angewandt.
Derzeit ist der größte Teil des produzierten Industrieglases (80%) Floatglas. Es wird für die Weiterverarbeitung in Form von grossen Scheiben vermarktet.
Floatglas wird häufig in der Bauindustrie verwendet – es kommt aber für alle Arten der Verglasung zum Einsatz, von Autos bis zu Spiegeln.
Die Glasbearbeitung
Sicherheitsglas
Temperglas, Verbundglas, Panzerglas
Temperglas
Temperglas wird gehärtet, um es bruchfester als normales Glas zu machen.
Es gibt zwei Behandlungsverfahren:
- Thermisches Vorspannen: Das fertig geschnittene oder geformte Glas wird fast bis zur Erweichung (ca. 600°) erhitzt und seine Oberfläche anschliessend schnell abgekühlt (Abschrecken durch Luftstoss oder Kaltbad). Dabei entstehen an der Oberfläche Druckspannungen, im Kern hingegen Zugspannung. Durch das Vorspannen erhält das Glas eine ausgezeichnete Bruchfestigkeit (gegen thermische oder mechanische Beanspruchung). Gehärtetes Glas ist sehr widerstandsfähig, aber nicht unzerbrechlich; es ist an den Rändern besonders zerbrechlich. Wenn es bricht, zersplittert es in eine Vielzahl kleiner Fragmente, die jedoch weniger scharfkantig sind als normale Glassplitter: Die Verletzungsgefahr ist daher sehr gering.
- Chemisches Vorspannen: Hierbei handelt es sich um einen Ionenaustausch zwischen dem Glas und einem heißen Salzschmelzbad (Kaliumionen ersetzen Natriumionen); beim Abkühlen des Glases werden Spannungen an der Oberfläche des Glases erzeugt. Dadurch wird die mechanische Widerstandsfähigkeit des Glases verbessert. Dieses Verfahren ist teurer als das thermische Vorspannen.
Verbundglas
Verbundglas ist ein Verbund aus zwei oder mehr Glasscheiben, die durch eine oder mehrere Zwischenschichten, in der Regel Kunststofffolien (Polyvinylbutyral, PVB, bekannt für seine Festigkeit, Haftung und Elastizität), miteinander verbunden sind. Abhängig von der Anzahl der Scheiben und ihrer Dicke erhält das Verbundglas eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Einbruch, Schusseinwirkung, Explosionen oder Vandalismus.
Die Windschutzscheiben von Wagen oder Lokomotiven bestehen aus Verbundglas: Bei einem Aufprall wirkt die Zwischenfolie als Verstärkung, die ein Zersplittern der Oberfläche verhindert. Diese Art von Glas wird auch in der Luftfahrt verwendet.
Sandstrahlen
Die Technik besteht darin, das gehärtete Glas mit einem kräftigen Sandstrahl zu ätzen, der eine scheuernde Wirkung erzeugt: Das Glas bleibt lichtdurchlässig, ist aber nicht mehr transparent. Je heftiger der Sandstrahl, desto mehr wird das Glas mattiert: Der Effekt kann daher von einer leichten Glasur bis zu einer tiefen Gravur variieren. Diese Methode ermöglicht es, mit der Transparenz, der Opazität, der Mattigkeit und dem Glanz des Glases zu spielen, indem ein Teil oder das gesamte Stück mit unterschiedlicher Intensität sandgestrahlt wird. Es kann neutrales oder farbiges Glas verwendet werden; das Produkt erhält eine satinartige Erscheinung.
Walzen
Walzen bedeutet, eine Masse (oft Metall, aber auch Glasschmelze) zu dünnen Bändern oder Platten zu reduzieren, indem sie zwischen zwei parallelen, in entgegengesetzten Richtungen rotierenden Walzen (Walzwerk) hindurchgepresst wird.
Les Arts du verre
Les artistes contemporains adoptent des techniques très variées pour créer leurs œuvres. Ils se laissent souvent porter par leur soif d’expérimentation dans le domaine technique, qui les inspire pour de nouvelles créations : travail au chalumeau, fusing, casting, gemmail, collage, sablage …
Verschiedene Öfen
Der Glasmacher bereitet die Glasschmelze in einem Schmelzofen vor. Anschließend bearbeitet er das Glas in einem anderen Ofentypus.
Der Schmelzofen ist der Tiegel, in dem das Glas aus der Mischung der Materialien hergestellt wird.
In einem Tiegelofen oder Hafenofen werden vier aufeinanderfolgende Schritte durchgeführt: Rauschmelze (Übergang der Materialien in den flüssigen Zustand), Läuterung (Beseitigung der Gase, die durch die chemische Reaktion beim Schmelzen entstehen), Homogenisierung der Masse, sowie thermische Konditionierung (Absenkung der Temperatur, um die Schmelzmasse verwendbar zu machen). Die Temperatur beträgt im Allgemeinen 1200 bis 1600°C, und 1000 bis 1300°C für die letzte Phase.
Das Verfahren geht bis in die Antike zurück. Die Glasi Hergiswil in der Schweiz verwendet noch immer diesen Ofentypus. Nach 5 bis 7 Jahren Gebrauch muss der Ofen abgeschaltet, abgekühlt und abgerissen werden. Es dauert zwei Monate, ihn von Hand wieder aufzubauen.
Mit einemWannenofen können all diese Arbeiten kontinuierlich durchgeführt werden. Die Glasmasse fliesst in einen langen feuerfesten Korridor, in dem die Herstellungsschritte durchgeführt werden. An einem Ende werden Rohstoffe eingeführt (Schmelzwanne) und am anderen Ende wird geschmolzenes Glas bearbeitet (Arbeitswanne) und entnommen. In der Industrie werden fast ausschliesslich Wannenöfen genutzt; die Mechanisierung ermöglicht hohe Produktionsraten.
Die ersten Wannenöfen erschienen im 19. Jahrhundert. Die sich verändernden wirtschaftlichen und ökologischen Umstände erfordern jedoch eine ständige Anpassung und Verbesserung der Anlagen.
Die Lebensdauer – die so genannte «Ofenreise» oder «Kampagne» – eines Wannenofens beträgt maximal etwa 12 Jahre. ThermoFisher in Romont muss seinen Ofen bereits nach 6 Jahren erneuern.
In einem Abkühlungsofen wird das Glas langsam abkühlt, damit es nicht zerbricht.
Die Glaskünste
Zeitgenössische Glaskünstler verwenden eine Vielzahl von Verfahren, um ihre Werke zu schaffen. Sie lassen sich oft von ihrer Freude am Experimentieren im technischen Bereich mitreissen, was sie zu neuen Kreationen inspiriert: Fackelblasen, Fusing, Gießen, Gemmail, Collage, Sandstrahlen …
Références principales
N. Meyer, La fabrication du verre, Futura Sciences, 2001
J. E. Shelby, Introduction to Glass Science and Technology, RCS, 1997
Theophile, De Diversis Artibus : seu Diversarum Artium Schedula, d’après le texte latin du XIIe, Livre II et III, traduit et commenté par R. Hendrie, Londres, 1847
A. K. Varshneya, Fundamentals of inorganic glasses, Academic Press, 1994
BPA, Le verre dans l’architecture, Brochure technique, Institut Suisse du verre dans le bâtiment, 2017
Flachglas Schweiz, Manuel du verre Suisse, 2014
D. Louapre, Science étonnante, blog et chaîne You Tube
http://www.infovitrail.com
https://fr.wikipedia.org
http://www.glasi.ch
Farbenspiel
Das Kaleidoscop wurde vom Künstler Jimmy Jossi aus der Galerie Y’a q’A in Chavannes-sous-Orsonnens hergestellt.
Recycling
Die Wiederverwertung des wertvollen Materials Glas ist eine alte Geschichte: Archäologische Ausgrabungen melden oft die Entdeckung von Stätten, an denen Glasstücke gesammelt und wiederverwertet wurden. Auch die Seltenheit von Glasfunden lässt sich durch ihre Sammlung zur Wiederverwertung erklären. Texte bezeugen diese Praxis bereits im 1. Jahrhundert, und sie gewann in der Spätantike an Bedeutung. In Avenches (VD) wurde die grösste Glasabfalldeponie der Schweiz entdeckt.
Recycling in der Schweiz
Die Schweizer sind Weltmeister im Abfallrecycling, und sie sind auch eifrige Wiederverwerter von Glas. Vorschriften, Gesetze und Werbekampagnen fördern aktiv das Recycling.
Auch die Infrastruktur ist auf dem neuesten Stand: Fast 22’000 Glasrecycling-Behälter stehen landesweit zur Verfügung. Alle gläsernen Getränkeflaschen, Lebensmittelverpackungen mit dem Zeichen «recycelbares Glas», und Kosmetikflaschen aus Glas sind recycelbar. Glasrecycling spart so viele Ressourcen wie das Gewicht von 36 Eiffeltürmen.
Die Sortierung nach Farbe (weiss, grün, braun) ist für die Qualität des produzierten Glases nach dem Recycling unerlässlich. Wo soll eine blaue, rote oder mehrfarbige Flasche recycelt werden? Mit den grünen! «Altglas ist kein Abfallprodukt, sondern ein Rohstoff». Die Recycling-Container, mit der Farbe des Glases gekennzeichnet, werden (wenn möglich mit der Bahn) zu einer Verarbeitungsanlage transportiert, wo die Sortierung zuerst manuell und dann automatisch zur Trennung von Papier oder anderen Fremdkörpern erfolgt. Ein Shredder zerkleinert das Glas in Scherben der idealen Grösse zum Schmelzen. Das Altglas wird bei einer Temperatur von ca. 1’580 Grad geschmolzen und fliesst dann in eine Form, in der es mittels Druckluftzufuhr seine endgültige Form erhält. Die geformte Flasche wird langsam abgekühlt und dann mit einer schützenden Oberflächenbehandlung versehen.
In der Schweiz darf man an den meisten Sammelstellen die Flaschen sonntags nicht entsorgen: Mit der Sonntagsruhe scherzt man nicht!
Die Verwertung von Recycling-Glas
«Glas bleibt Glas»: Flaschen, die aus Altglas hergestellt werden, sind von gleichwertiger Qualität wie die aus Erstgebrauchsglas.
Ein Teil des Altglases wird nicht für die Glasproduktion verwendet; es wird manchmal in die Nachbarländer exportiert oder zu Baustoffen verwertet: Glasscherben können als Isoliermaterial oder Glassand verwendet werden. Untersuchungen zeigen, dass es mehr als 50 Verfahren zur Wiederverwertung von Glasabfällen gibt. Beispiele sind: Strassenbelag, Bodenstabilisierung, Filtratiersysteme, Abrieb, Isolierung,…
Als «schmutziges», nicht wiederverwertbares Glas gelten Gläser, deren chemische Zusammensetzung sich von der des Verpackungsglases unterscheidet, z.B. Glasvasen und Gratinformen, Spiegel, Bau- oder Feuerglas, Windschutzscheiben … Trinkgläser beispielsweise enthalten oft einen höheren Anteil an Blei als die Normen für Getränkeverpackungen.
Glühbirnen können nicht zusammen mit Glas recycelt werden, da sie Schwermetalle, Gase und Quecksilber enthalten; sie müssen in einer geeigneten Tonne deponiert werden. Das Recycling von Glühbirnen ermöglicht die Rückgewinnung von Metallen und Glas und erspart Umweltbelastungen äquivalent zu 4900 Umfahrungen der Erde mit dem Auto.
Schweizer Recycling und VetroSwiss
Swiss Recycling ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation und der Dachverband der Recycling-Organisationen in der Schweiz. Sie sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Mülltrennung und das Recycling.
Die VetroSwiss ist vom Bund mit der Erhebung, Verwaltung und Verwendung der vorgezogenen Entsorgungsgebühr auf Getränkeverpackungen aus Glas (TEA) beauftragt. Auch die VetroSwiss hat eine Informationspflicht über das Glasrecycling. Die VetroSwiss erreichte im Jahr 2017 eine Recyclingquote von 94%, die sich aus der im Laufe eines Jahres recycelten Menge an gläsernen Getränkeverpackungen geteilt durch das Gesamtgewicht des in der Schweiz hergestellten und verkauften Glases ergibt. Diese Berechnung wird jährlich vom Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Wird die minimale Recyclingquote von 75% nicht erreicht, kann das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation ein Pfand einführen.
Das Recycling von Glas spart viel Energie im Vergleich zur Neuherstellung aus Sand: Die Schmelztemperatur ist viel niedriger. Es wird geschätzt, dass jeder Einwohner der Schweiz mehr als 40 kg Glas recycelt. Die Sammlung von Altglas ist in der Schweiz seit den 1970er Jahren öffentlich organisiert. In Frankreich liegt der Schwerpunkt auf Mehrwegflaschen, mit dem Slogan «ma bouteille s’appelle revient» («meine Flasche heisst wiederkehren»)
Zahlen von 2017
Literaturverzeichnis
Courrier Bouteille, Magazine de VetroSwiss
Le chemin du verre à la verrerie de Saint-Prex, Samuel Fromhold, Journal La Côte, 14 janvier 2013
Guide des déchets. Emballages en verre. Office fédéral de l’Environnement
M.-D. Nenna, Verres de l’antiquité gréco-romaine : cinq ans de publication (2000-2004), Revue archéologique, vol. 41, no 1, 2006
Mitteilungsblatt von Archäologie Schweiz, Band 38, 2015
Glasbestandteile
Woraus besteht Glas ?
Die heute am häufigsten verwendeten Glasarten (Bau- und Behälterglas usw.) sind Kalk-Natron-Gläser, d.h. sie bestehen hauptsächlich aus Siliziumdioxid (SiO2), Natriumoxid (Na2O) und Calciumoxid (CaO). Siliziumdioxid macht den Hauptbestandteil von Glas aus, fast 70% der Masse. Siliziumdioxid ist das Element, das für die Netzwerkbildung verantwortlich ist. Netzwerkbildner
Der Schmelzpunkt von Siliziumdioxid liegt bei 1700°C. Um diese Temperatur (auf weniger als 1400°C) zu senken, wird dem Gemenge ein Schmelzmittel zugegeben, am häufigsten Soda (Natriumkarbonat Na2CO3), das etwa 14% der Masse ausmacht. In der Vergangenheit und anderswo in der Welt wurden auch andere Flussmittel verwendet.
Schließlich werden zur Stabilisierung dieser Rohstoffe Calciumoxid (CaO), Magnesiumoxid (MgO) oder Tonerde (Aluminiumoxid, Al2O3) in einer Menge von ca. 10 Massenprozent zugegeben. Sogenannte «Fritte» (recyceltes, gereinigtes und zerkleinertes Glas) senkt ebenfalls die Schmelztemperatur. Es wird diesen Rohstoffen in unterschiedlichen Anteilen zugesetzt.
Additive und Farbstoffe machen 5 bis 6% der Masse aus. Die Farbstoffe sind Metalloxide. Als Ionen in die Struktur des Glases eingeführt, absorbieren sie eine oder mehrere Wellenlängen des weissen Lichts. Das selektive Abfangen von Strahlung ergibt die Farbe. Kobaltoxid zum Beispiel absorbiert die Farbe Orange und ergibt daher ein blaues Glas.
All diese Elemente, in sehr genauen Proportionen kombiniert, werden in einem Ofen auf ca. 1500°C erhitzt, um sie in flüssiges Glas zu verwandeln.
Wo finden wir diese Rohstoffe ?
Siliziumdioxid ist einer der Hauptbestandteile der Erdkruste (mehr als 60%). In der Natur kommt es in Form von Quarzsand oder Chalcedon sehr häufig vor, oder in amorpher Form als echte Kieselerde (oder «Kieselgur», bestehend aus fossilen einzelligen aquatischen Mikroalgen deren Schale einen hohen Siliziumgehalt aufweist).
Kalkstein ist ein Gestein, das hauptsächlich aus Kalziumkarbonat (CaCO3) besteht. Das daraus gewonnene Calciumoxid (CaO) ist der Hauptstabilisator von Glas. Der für antikes Glas verwendete Kalkstein stammte oft aus karbonisierten Muscheln im Sand. Heute profitiert die Glasherstellung von sehr reinem, natürlichem Kalkstein.
Flussmittel
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Flussmittel verwendet. Die meisten haben alkalische Elemente gemeinsam, wie Natrium (Na), Kalium (K) und auch Kalzium (Ca). Die frühesten Gläser enthielten als Flussmittel die Asche von Salzpflanzen (auch «Halophyten» genannt: Pflanzen, die an eine salzige Umgebung angepasst sind, wie z.B. Queller oder Mangroven). Solche Flussmittel wurden lange zur Herstellung von venezianischen Gläsern verwendet.
In der Römerzeit wurde Natron verwendet, ein Mineral-Soda, das im auftauchenden Teil von Salzseen oder Lagunen in Unterägypten (dem Norden des heutigen Ägyptens) abgebaut wurde. Der Begriff «Natron» stammt von der Ortsbezeichnung Ouadi Natroun oder Wadi el Natrun («Natron-Tal», ein trockenes Gebiet in der ägyptischen Wüste, westlich von Kairo). Die Römer stellten an der östlichen Mittelmeerküste (Israel, Syrien, Palästina) Natronglas (Natrium, sodique ) im industriellen Massstab her. Dieses Glas wurde auf dem Seeweg nach Europa transportiert, wo es in den Werkstätten neu eingeschmolzen und zu einem Endprodukt verarbeitet wurde.
Im mittelalterlichen Europa wurde als Flussmittel Kaliumkarbonat aus Holzasche und später Pottasche verwendet. Es entstand sogenanntes «Kaliglas» oder «Pottascheglas», das weniger stabil war als ältere Formen von Glas. Die Glasschmelze und die Herstellung von Fertigobjekten fanden unter einem Dach statt («Hüttenglas» oder «Waldglas»). Später wurden Gläser auf Bleibasis hergestellt (z.B. böhmisches Glas, englisches Kristall).
Heute werden für hitzebeständiges Glas andere Flussmittel wie z.B. Borax (Borsäure, Natriumtetraborat) verwendet. Auch wird inzwischen industriell gefertigtes Soda (Natronlauge) eingesetzt.
Die Farbstoffe
Hier sind einige Beispiele für Metallfarbstoffe und die Farben, die sie erzeugen:
Kupfer(I)-oxid Cu2O (Grün)
Kupfer(II)-oxid (auch: Kupferasche) CuO (Blau)
Chrom Cr (Grün oder Grünblau)
Eisen(II)-oxid (II) (auch: Eisenoxydul) FeO (Braun)
Mangan(II)-oxid MnO (Violet)
Die Farbe ändert sich je nach Oxidationszustand des Ions.
Antike Gläser, die aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wurden, hatten einen grünen oder bläulichen Farbton. Um ein schönes, reines Weissglas zu erhalten, musste man sie daher entfärben. Die Römer verwendeten dazu Antimon oder Mangan.
Das Venezianische Kristallglas wurde aus extrem reinem Quarzsand und Pflanzenasche hergestellt, die zur Gewinnung des Salzes ausgelaugt wurde. Angelo Barovier, Nachfahre einer langen Familientradition von Glasmachern, hatte bereits um 1450 als Erster die Idee, Pflanzenasche zu reinigen.
Die berühmten rubinroten Gläser sind mit Nanopartikeln aus metallischem Kupfer oder Gold gefärbt. Mit Kupfer gefärbt, wird rotes Glas ab einer bestimmten Dicke undurchsichtig. Um seine Transparenz zu erhalten, besteht dieses Glas fast immer aus dünnen Schichten Rot: Die Überlagerung der Farbschichten wird durch das Eintauchen der klaren Glasschmelze in eine oder mehrere Schichten aus rotem geschmolzenem Glas erreicht.
Literaturverzeichnis
U. Bergmann, R. Hasler, Y. Jolidon, A. Kaiser, B. Kurmann-Schwarz, S. Trümpler, Raconte-moi le vitrail, Musée Suisse du Vitrail, Romont, 2001
M.-H. Chopinet, Les couleurs du verre (industriel), 7e Entretiens Physique-Industrie, 2003
J.-M. Haussonne, Céramiques et verres: principes et techniques d’élaboration, Presses Polytechniques et universitaires romandes, 2005
J.-P. Houdaer, La coloration des verres, in Cours sur la couleur au Collège de France, 2005
Jean Phalippou, Verres – Aspects théoriques, Techniques de l’ingénieur, 2001
Jerzy Zarzycki, Les verres et l’état vitreux, Masson, 1982
Glaströsch, Le verre et ses applications, Glas Trösch Holding, Bützberg, 2013
Encyclopaedia Universalis
Wikipedia
http://www.infovitrail.com
http://amisverriers.e-monsite.com/pages/le-verre/la-composition-du-verre.html